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Druck und Stress

Wir haben Angst zu versagen. Wir haben Angst, so zu sein, wie wir sind und passen uns ständig an. Wir leben ein genormtes Leben, in das wir nur teilweise hineinpassen und das nicht ganz unseren Vorstellungen entspricht. Wir sind abhängig von anderen, um zu überleben. Es fehlt uns an Selbsterkenntnis, Selbstbewusstsein und an einem tiefen Vertrauen in uns, unsere Fähigkeiten und das Leben. Das System erkennt nur die an, die sich dem ihm unterordnen. Aus Angst vor dem „anders sein“, passen wir uns an. Wir haben uns verloren, bevor wir erfahren konnten, wer wir wirklich sind. 

Liebe und Anerkennung ist unserer Gesellschaft ein Tauschgeschäft geworden. Als Kinder bekommen wir diese nicht mehr bedingungslos, sondern nur dann, wenn wir die Erwartungen der anderen erfüllen. Oder gar nicht, weil Mutter und Vater so unter Stress stehen, dass wir nur noch eine der vielen Pendenzen auf ihrer endlosen Liste sind. Im Erwachsenenleben ist es noch schlimmer. Hier wird sowieso nur Leistung belohnt. Also müssen wir uns ständig anstrengen, um Anerkennung und Liebe zu bekommen. Wir erhalten alle einen Wert, einen Stempel, der unseren Platz in der Gesellschaft bestimmt. Nun kämpfen wir alle ständig darum, diese Wertigkeit zu steigern oder zu erhalten. Dabei sind wir alle gleich wertvoll.

Wenn ich nun erkennen, dass ich wertvoll bin, genauso wertvoll, wie mein Nachbar, bin ich nicht mehr in Konkurrenz. Ich stehe nicht mehr unter dem Scheinwerferlicht der Gesellschaft und muss mich nicht mehr mit anderen messen und vergleichen. Auch meine Mitmenschen können in meiner Anwesenheit entspannen, da ich sie nicht mehr beurteile. Dieser Druck ist weg. Nun kann ich beginnen, meine Talente und Fähigkeiten zu entdecken und sie zu entwickeln. Ich höre auf zu streben, sondern beginne Freude zu leben. Die Abhängigkeit von der Meinung anderer fällt weg.

Nun gilt es noch weiter zugehen und das Thema Überlebensangst anzuschauen. Wir sind nicht auf dieser Welt um zu überleben, sondern um zu leben. Das Leben soll erfüllt und wertvoll sein. Wann ist mein Leben wertvoll und erfüllt? Für jeden von uns bedeutet das etwas anders. Was brauche ich wirklich um glücklich zu sein? Wo ist mein Leben überlastet und überfüllt. Was tue ich nicht für mich, sondern für andere? Was sind (waren) meine Visionen und wo bin ich vom Weg abgekommen? Was kann ich bei mir ändern und wo strahlen meine Veränderungen in das Leben anderer aus? Wenn die Antworten auf diese Fragen aus dem Herzen kommen, nicht mehr aus Berechnung und Angst des Verstandes, dann sind wir weder auf einem Ego-Trip, noch schaden wir anderen. Wir müssen uns immer darüber bewusst sein, dass wir uns (und unseren Kindern) nur eines schulden - bedingungslose Liebe und Vertrauen in die eigene Kraft. Wenn wir in unserem Leben unter diesem Stern unterwegs sind, dann können wir Vergangenes heilen und loslassen und ein erfülltes Leben ohne Druck und Stress leben.