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Alle Wege führen nach Innen

An Turbulenzen fehlt es zur Zeit nicht auf der Welt. Mag es im einzelnen, persönlichen Leben sein, oder global betrachtet. Wir finden aktuell immer etwas, was uns erschüttert. Umso mehr ist es wichtig, dass wir uns der Gesetzmässigkeiten des Lebens bewusst sind. Die Welt das draussen als Ganzes, aber auch ein Du als direktes Gegenüber, ist unser Spiegel.  

Nur das, was wir denken und tun, geschieht in der Welt. Nichts im Aussen (da draussen) passiert von alleine. Es wird entweder durch unser aktives Denken und Handeln, oder durch unser ebenfalls aktives Nicht-Denken und Nicht-Handeln ausgelöst. Das heisst, alle Prozesse die in der Welt laufen, laufen auch in uns selber. Das, weil wir sie verursachen und anstossen, oder weil wir sie verdrängen und dann von aussen dazu gezwungen werden, uns damit auseinanderzusetzen.
Was wir im Inneren in uns lösen, auflösen, erlösen und umwandeln, wird uns inneren Frieden bringen. Weil wir durch den inneren Prozess in ein Erkennen kommen, welches das Urteilen über eine Situation ablöst. Im Erkennen werden wir uns auch der Ursachen bewusst und sehen nicht nur deren (Aus)Wirkung. So wird Heilung möglich. Darin geschieht die Transformation und wir ermöglichen es, den inneren Frieden mit einem Thema zu finden, das uns gestern noch in Aufruhr und inneren Konflikt gebracht hat.
Diesen Weg und diesen Prozess müssen wir gehen. Wir kommen nicht drum herum. Die Energie die auf uns wirkt, wird immer stärker. Der Druck wächst und ein Ignorieren und Wegschauen, ein sich dem entziehen, ist nicht mehr möglich. Wir werden förmlich in die Betroffenheit und in den inneren Konflikt gestossen und der innere Prozess beginnt zu laufen. Umso schneller wir uns dem stellen, umso eher können wir das Problem in uns lösen und damit auch zur Lösung im Aussen beitragen.


Wir neigen dazu, die äussere Welt zu heiligen oder zu bekämpfen. Je nachdem wie uns die Thematik gerade anspricht. Doch beides bedeutet Polarisieren und entfernt uns von der Mitte. Nichts da draussen ist heiliger als ich und nichts ist böser als ich. Die Aussenwelt ist ein Abbild meiner Innenwelt. Umso stärker ich werte im negativen wie auch im positiven Sinne, umso stärker ist die Thematik mit mir und meinen Erfahrungen und Verletzungen verknüpft. Das Thema sitzt als unerlöste Prinzessin in mir drin und wird durch die äusseren Umstände erst wachgeküsst oder wachgerüttelt, abhängig davon, wie wir die Turbulenzen in unserem Leben bewerten. Doch da wo gerüttelt und geküsst wird, ist Heilung möglich. Wenn wir uns der Erkenntnis versperren, wird der Anstoss heftiger und auch schmerzhafter. Da wo wir sie willkommen heissen, wird es zwar etwas abenteuerlich, aber am Ende beschleunigt und kräftigt dies den Prozess der Heilung.

Wer küssen lieber mag als rütteln, sollte sehr achtsam gegenüber den ersten Zeichen sein, den Küsse sind ja meistens sanft und werden sehr positiv bewertet.
Achtsamkeit und Aufmerksamkeit sind heute sowieso das Gebot der Stunde. Unsere Angst und Bequemlichkeit öffnet dem Selbstbetrug Tor und Tür. Wir wollen nicht runter vom bequemen Sofa, das in unserem goldigen Käfig zum kuscheln einlädt. Wir haben Angst vor der Freiheit, die Eigenverantwortung und Selbstbestimmung mit sich bringen. Mut wurde uns aberzogen und durch ein falsches Sicherheitsversprechen ersetzt.  Deswegen müssen wir noch achtsamer sein, um Botschaften auch wirklich zu erkennen. Auch müssen wir aufmerksam sein und genau zuhören, was uns die Botschaft sagen möchte, und dürfen uns nicht von unserem Wunsch- und Angstdenken überrumpeln lassen.
Nur mit dem Herzen sieht und hört man richtig. Der Verstand ist zu fest konditioniert durch den Erfahrungsschatz der Vergangenheit, den wir im Rucksack mitschleppen. Da ist nicht nur Proviant für Notzeiten dabei auf den wir Vertrauen können, sondern auch sehr viel Gift erzeugt durch Schmerzen und innere Verletzungen, die wir in unserem Leben erfahren haben.


Der Weg nach innen bringt uns zu unserem Kern. Er wird Prozesse auslösen, die wir durchschreiten müssen, bevor wir uns voll und ganz spüren. Erst dann ist Heilung möglich im Innen und im Aussen. Danach wird sich unsere Innenwelt verändern und damit die Welt im Aussen. Jeder von uns, der den Weg nach Innen wirklich geht und sich mit offenen Augen und offenenm Herzen allem stellt, was sich im Inneren aufbäumt, wehrt, in Vordergrund drängt, oder versucht zu verstecken, wird Erkenntnis gewinnen und Heilung erfahren. Umso mehr Menschen diesen Weg der inneren Prozesse gehen, umso mehr werden die Prozesse im Aussen bestimmen und verändern und Heilung wie einen Virus unter den Menschen und allen anderen Wesen verbreiten.

Der innere Weg ist der Weg des sanften Kriegers, der wahren Frieden im Innen und im Aussen bringt.
Habt Mut und Vertrauen!

Sieglinde Lorz

Donnerstag den 2. Februar 2017